Zu meinem 24. Geburtstag vor einem Jahr habe ich mir für mich selbst gewünscht: ich will glücklich sein! Ich will wahre Zufriedenheit spüren!
Große Wünsche, um in ein neues Lebensjahr zu starten. Vor zwei Wochen habe ich meinen 25. Geburtstag gefeiert und in diesem einen Jahr hat sich einiges getan.
In diesem Beitrag möchte ich euch von einem Weg erzählen. Es geht um innere Leere, Konsum, Frustration und um die Frage: bin ich nun glücklich? A
ußerdem verrate ich euch, was ich mir zu meinem 25. Geburtstag gewünscht habe.
Kaum eine Frage hat mich im Jahr 2019 so häufig erreicht wie diese: Wie hast du es geschafft so glücklich und befreit zu werden?
Seit fast 5 Jahren teile ich auf Instagram meinen Weg mit euch. Jedes Jahr hat seine ganz eigenen Themen. Was als Weg aus der Essstörung begonnen hat, Phasen der Depression und völligen Überforderung durchlief, führte schließlich zum Weg zu mir selbst.
Dieser Weg entpuppte sich mit der Zeit auch als Suche nach Zufriedenheit.
Mein Weg aus der Essstörung war also auch immer mit der Suche nach Zufriedenheit verbunden. Ich wollte glücklich sein. Zufriedenheit spüren.
Mich mit mir selbst wohlfühlen. Der Versuch, dies über „den perfekten Körper“ zu erreichen, endete in einer Essstörung, einem tiefen, dunklen Loch und viel Unzufriedenheit.
Daher war die Hoffnung groß, als ich mich endlich wieder Schritt für Schritt zurück ins Leben kämpfte.
Vor einigen Jahren fragte mich mal jemand „Warum geht es dir denn so schlecht? Du hast doch alles.“.
Erst heute verstehe ich den Irrglauben darin so richtig. Je gesünder ich wurde – körperlich und psychisch – desto glücklicher wurde ich. Ich konnte wieder am Leben teilhaben, statt nur dabei zuzusehen.
Ich hatte eine neue tolle Wohnung. Führte eine glückliche Beziehung. Und mir mangelte es nicht an materiellen Dingen.
Ja, ich hatte alles. Aber so richtig glücklich fühlte ich mich nicht. Da war keine innere Zufrieden, die mich von innen heraus erfüllte.
Ich habe mich verloren, unerfüllt, leer und unglücklich gefühlt. Gefangen in einem Teufelskreislauf.
Ich versuchte, die Leere durch materielles zu kompensieren, spürte für einen Moment Glücksgefühle, um kurze Zeit später festzustellen, dass auch diese Dinge mich nicht glücklich machten.
Ich kämpfte mit einem schlechten Gewissen, weil ich doch alles hatte und trotzdem nicht glücklich wurde. Und so wuchsen die innere Leere, die Frustration und die Hoffnungslosigkeit in mir und all der Ballast um mich herum.
Ich hatte das Gefühl, dass ich nie wirkliche Zufriedenheit und Erfüllung in meinem spüren kann. Ich war der festen Überzeugung, nie glücklich werden zu können.
Das Problem: ich war nicht okay mit mir selbst. Ich habe immer im Außen nach Fülle gesucht. Und ja, all diese Dinge haben mich für kurze Zeit befriedigt.
Aber das, was ich eigentlich spüren und erfahren wollte – WAHRES GLÜCK – war nicht im Außen zu finden. Alles was ich brauchte und wonach ich so lange suchte war schon da: in mir.
Du kannst alles haben und nach Außen hin ein tolles, erfüllten Leben führen. Freunde, Familie, materielle Dinge, Schönheit – all diese Dinge verlieren ihre Bedeutung und Kraft, wenn du im Innern unglücklich und leer bist.
Und diese Erkenntnis vor einem Jahr hat alles verändert.
Seitdem haben mich viele Fragen dazu erreicht. Wie bin ich so glücklich geworden?
Es beginnt alles mit dir. Mit den kleinen, alltäglichen Schritten zu dir selbst. Was das für dich bedeutet, das kann ich nicht beantworten.
Unser Herz weiß es und manchmal benötigt es Zeit, bis wir es selbst erkennen oder uns erlauben, auf unser Herz zu hören.
Und das ist okay. Der Weg zu dir selbst passiert nicht von heute auf morgen. Auch nicht innerhalbe weniger Wochen. Und es gibt auch keinen 10-Schritte Plan dafür.
Was vielleicht niederschmetternd klingt, ist eigentlich ein großes Geschenk. Der Weg zu sich selbst – mit seinen Höhen und Tiefen, Herausforderungen und schmerzhaften Momenten – bedeutet, sich selbst kennenzulernen, zu befreien und über sich selbst hinauszuwachsen.
Eigentlich ein schöner Gedanke, oder?
Es ist ein lebenslanger Prozess. Mal passiert es bewusst und mal passiert es unbewusst. Es passiert, indem du lebst.
Was all das für dich bedeutet, das kann ich nicht beantworten. Aber für mich bedeutete es unter anderem auch:
- mich von Erwartungen befreien. Von Erwartungen an mich selbst und von Erwartungen an andere,
- lernen, nein zu sagen und damit auch mehr ja zu mir selbst,
- Verantwortung für mein eigenes Glück übernehmen und mich damit von äußeren Faktoren frei machen,
- damit aufhören, innere Leere durch Konsum kompensieren zu wollen und erkennen, dass all das Glück und all die Liebe, die ich suche, bereits in mir stecken,
- mich von den Glaubenssätzen befreien, ich müsste ein bestimmtes Erscheinungsbild und eine bestimmte Rolle erfüllen, um geliebt zu werden und wertvoll zu sein,
- mir erlauben, alles fühlen zu dürfen ohne es negativ zu bewerten und lernen, dass alles sein darf,
- damit aufhören, in den Spiegel zu schauen und zwanghaft nach Makel zu suchen,
- zu mir selbst stehen und mein Herz öffnen,
- meine eigene Wahrheit aussprechen,
- mich trauen, mein authentisches Ich auch nach Außen hin zu zeigen,
- (…)
Viele dieser Dinge stellten und stellen mich noch heute vor unangenehme, schwere und schmerzhafte Situation.
Doch genau in solchen Situationen lernte ich, dass ein glückliches Leben nicht bedeutet, keine Tiefphasen mehr zu haben.
Ein glückliches Leben bedeutet nicht, dass man nicht mehr vor Herausforderungen gestellt wird. Das was um uns herum passiert, liegt meistens nichts in unserer Hand.
Und auch unsere Gefühle sind nicht immer konstant und „positiv“. Aber was in unserer Hand liegt, ist der eigene Umgang.
In mir kommen noch immer vereinzelt Selbstzweifel oder negative Glaubenssätze hoch. Es kommen immer wieder Situationen, in denen ich mich verletzt, überwältigt oder überfordert fühle.
Es gibt immer wieder Tage, an denen ich mich in meinem Körper und mit mir selbst unwohl fühle. Manchmal fühle ich Trauer, Wut, Einsamkeit oder Hoffnungslosigkeit.
Manchmal bin ich verwirrt, unmotiviert oder habe das Gefühl, dass mir nichts so recht gelingen möchte. Und trotzdem fühle ich mich glücklich.
Weil es von innen kommt und immer da ist – egal was um mich herum passiert. Deswegen ist es so wichtig, seine Zufriedenheit und sein Glück nicht von äußeren Faktoren abhängig zu machen.
Die Umstände, materielles, Situationen und Menschen können dein Leben bereichern. Aber sie sollten nie der Grundstein sein, auf dem dein Glück aufbaut.
Auf diese Weise konnte ich auch Dankbarkeit und Wertschätzung in mein Leben integreren. Ich kann mich nun aufrichtig und nachhaltig über die materiellen Dinge, Menschen und Situationen freuen, weil ich ihnen heute einen ganz anderen Wert beimesse.
Sie bereichern mein erfülltes Leben. Aber sie sind nicht dafür verantwortlich, ob ich glücklich bin oder nicht.
Ich selbst bin für mein Glück verantwortlich. Ich bin mein eigenes Licht in der Dunkelheit.
Meinen Wunsch zum 24. Geburtstag habe ich mir erfüllt. Ich weiß, wo mein Glück zu finden ist und wie es sich anfühlt, glücklich zu sein.
Vor zwei Wochen habe ich meinen 25. Geburtstag gefeiert. Wieder mit einem neuen, großen Wunsch: be yourself.
Zum glücklich sein zählt für mich auch, dass ich ich selbst sein und mein Leben in die Hand nehmen kann. Ohne selbstauferlegte und von außen kommende Erwartungen, ohne falsche Glaubenssätze, Ängste und Sorgen, nicht richtig sein zu können.
Ohne den Druck, es jedem recht machen zu wollen und damit das Leben anderer zu leben. Nein. Es wird Zeit, dass ich mein eigenes Leben lebe.
Erwartungen loslasse. Entscheidungen treffe, unabhängig davon, ob jemand an mich glaubt oder nicht. Selbst Erfahrungen machen. Anders sein. Anderes tun. Meinem Herzen zu folgen.
Was das genau bedeutet, das kann ich gerade noch nicht beantworten. Es geht nicht darum, mich zu finden, sondern zu mir zurückzukehren.
Tief in mir drin ist alles da. Es geht darum, mutig zu sein und mein Inneres nach Außen zu tragen.
Be yourself.